Kundenprojekte und Restaurierungen

Wir bieten euch auch die Überholung, technische Instandsetzung oder komplette Restaurierung eurer Vespa an. In Absprache mit euch führen wir die Arbeiten durch, die nötig sind, damit ihr mit eurem Roller sicher im Strassenverkehr unterwegs sein könnt. Bei technischen Instandsetzungen ist es uns wichtig, die vorhandene Substanz zu respektieren. Wie bei dem folgendem Projekt, bei dem die Erhaltung der originalen Patina im Vordergrund stand. Technisch ist der Roller komplett überholt, auch wenn das Äussere eine andere Sprachd spricht:

 

 

 

In den letzten Jahren habe ich auch für mich ein paar Restaurierungen/ Instandsetzungen durchgeführt. Hier mein aktuellstes Projekt.

Hoffmann Ufficiale von 1953:                   

Ein Rennprojekt schwirrte mir schon länger im Kopf herum. Allerdings wollte ich keine italienische Sei Giorni Replika bauen, sondern einen Werksrenner, wie er ausgesehen haben könnte, wenn er 1953 bei der Fa. Hoffmann in Lintorf in der Prototypenabteilung entwickelt worden wäre. 
Es ergab sich die Gelegenheit, ein völlig vergammeltes GS-Chassie zu erwerben, das erst einmal saniert und gleichzeitig auf die Idee eines deutschen Werksrenners von 1953 umgebaut werden sollte. Hier mal ein paar Fotos von den Bauphasen:

    

 

Wichtig war mir dabei, dass man die Herkunft des Rahmens und der Anbauteile hinterher nicht erkennen konnte. Daher musste der Tankraum verkleinert, der Rahmen auf aussenliegende Züge umgebaut und das Beinschild auf die Herzform der Hoffmannvespa angepasst werden.

 

Da der Rahmen von 10" auf 8" umgebaut wurde, waren diverse Anpassungen erforderlich:

 

Der Lenker ist ein kompletter Eigenbau aus einem Stück Nahtlosrohr gezogen und hinterher verchromt:

 

Die Idee zu der Dämpferkonstruktion stammt von der Vespa Circuito von 1950. Ich habe sie etwas anders gelöst. Mit einer speziell angefertigten 30% härteren, progressiven Feder funktioniert die Konstruktion ganz gut:

 

Bei den Anbauteilen wurden -wenn möglich- originale Hoffmannteile verwendet, der Rest ist selbst designed und angefertigt:

   

Nach 6 Monaten stand der Roller auf eigenen Reifen:

 

Aber die Optik war zu neu! Da es sich ja um den einzigen und "wieder aufgefundenen" offiziellen Werksrenner der Fa. Hoffmann aus Lintorf handeln sollte, musste der Roller auch noch in den Zustand versetzt werden, der einem mehr als 60 jährigen Alter und Abnutzung entspricht. Danke Christoph, dass Du das Projekt übernommen und dieses Ergebnis gezaubert hast:

  

Der Motor ist ein 14-PS-Langhubmotor auf Basis eines GS-150 Motors. Nach 1 Jahr und mehreren 1000 km hat der Roller nun auch seine natürliche Patina bekommen:

 

GS 150 (VS2T):                    

Das Angebot kam überraschend und so habe ich Weihnachten 2006 direkt zugegriffen, als mir eine italienische VS2 angeboten wurde. In dem Zustand konnte ich sie, allerdings schon teilzerlegt, erwerben:

 

Die Substanz schien gut, Papiere dabei und nach der Restaurierung von 2 deutschen GS'en hab ich dann doch festgestellt, dass mir das italienische Original mit der formschönen sportlichen Sitzbank besser gefällt als das bequeme Denfeld-Sofa. Weihnachten 2007 bot nun endlich die Gelegenheit, mit der Bestandsaufnahme zu beginnen.

 

 

Die Schäden an den Streben schienen ja überschaubar. Nach dem Ausbohren der Beinschildstreben schien es dann doch angeraten mal unterm Trittblech nach dem Rechten zu schauen. Und das kam dann zum Vorschein:

   

Also war doch ein wenig mehr Blecharbeit angesagt:

 

Mit Gewalt aufgebogene Lenkradschlösser hinterlassen gerne ihre Spuren im stabilen Tunnelblech und sollten vor der Lackierung beseitigt werden:

 

Während der Roller beim Lackierer weilte, konnte ich dann mal nach dem in vielen kleinen Dosen vollständig zerlegten Motor schauen und mich um die Überholung des Fahrwerks kümmern:

 

Die Kurbelwelle war völlig hinüber und hielt auch einer noch so toleranten Prüfung nicht mehr stand:

Einige Wochen später war dann der Motor auch wieder einbaufertig:

Zwischenzeitlich hatte der Lackierer nach anfänglichen Schwierigkeiten mit dem Einschicht-Nitrolack doch noch ein sehr gutes Ergebnis geliefert:

Zwischenzeitlich kamen auch die Teile vom Beschichten zurück:

Der Zusammenbau braucht Zeit und vor allem Ruhe, damit nichts beschädigt wird:

Endlich, endlich... Fertig!!